Reinersreuth
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Der Waldwind

In den letzten Jahren ist er eher selten geworden, aber früher hauste er oft tagelang in Reinersreuth: der Waldwind. Das ist ein kalter, äußerst scharfer Fallwind am Nordrand des Waldsteinmassivs, der bevorzugt bei Föhnwetterlagen auftritt und räumlich eng begrenzt ist, nur wenige Kilometer in der Umgebung von Reinersreuth.

So kann es passieren, dass in Reinersreuth ein Schneesturm tobt, während bereits in Sparneck bei geringer Luftbewegung die Sonne scheint. Besonders an Winterabenden entfaltet der Waldwind seine verheerende Wirkung mit Kälte, Sturm der Stärke 7-8 und meterhohen Schneeverwehungen.

Voraussetzung für das Auftreten des Waldwindes ist eine südliche Komponente der Luftströmung über den Waldsteinkamm hinweg. Außerdem muss der Himmel wolkenarm sein, was darauf hindeutet, dass die Ausstrahlung und damit Abkühlung der bodennahen Luftschichten eine Rolle spielt. Dazu kommt möglicherweise eine Düsenwirkung der Geländeformation von Südosten her, die zu einer Verstärkung des Windes führt.

Dass der Waldwind seltener geworden ist hängt vielleicht auch mit einer Veränderung des Mikroklimas in der Waldsteinregion zusammen, die auch dafür sorgt, dass die Zahl schwerer Gewitter in Reinersreuth - insbesondere solcher, die von Südosten her kommen - abgenommen hat. Eine Vermutung geht dahin, dass die Anlage größerer Wasserflächen in Weißenstadt und Förmitz als Ursache in Frage kommt.
 

Waldwind

Der Himmel über Reinersreuth am 1. Dezember 2003